5 kostenlose Online-Konferenzlösungen

|   Ratgeber

Die Corona-Pandemie hat uns alle vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Um dem entgegenzuwirken, sind viele digitale Lösungen entwickelt worden und haben drastisch an Popularität gewonnen. Besonders Online-Meetings sind kaum aus dem neuen Alltag wegzudenken. Diese rapide Digitalisierung hat eine gewaltige Menge an Anbietern solcher Meetingräume hervorgebracht, da fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Aus diesem Grund haben wir eine Übersicht einiger kostenloser Optionen für Online-Konferenzen zusammengestellt.

Zoom

Der Überflieger Zoom ist aktuell in aller Munde und sehr beliebt. Die Software bietet die üblichen Konferenztools an, darunter ein Chat sowie die Möglichkeit, seinen Bildschirm zu teilen und Dateien zu versenden. Durch die Warteraum-Funktion und das Festlegen eines Kennworts können ungebetene Gäste an der Teilnahme gehindert werden.

Überzeugt haben vor allem die einfache Einrichtung und Bedienung – es ist nicht nötig, als Gast ein vollständiges Programm zu installieren oder sich zu registrieren, nur als Veranstalter ist ein Konto erforderlich. Wer möchte, kann die dazugehörige App dennoch installieren. Auch die virtuellen Hintergründe und Filter gefallen den vielen Nutzern und haben für einige Lacher gesorgt. Für Meetings unter vier Augen ist Zoom bestens geeignet, da sich diese zeitlich unbegrenzt halten lassen. Die Popularität der Software bedeutet auch, dass es regelmäßige Updates gibt und fleißig an Verbesserungen gefeilt wird. Generell ist eine gute Qualität von Bild und Ton in den Meetings gewährleistet, deshalb muss man sich keine Sorgen machen, dass die Kommunikation unter dem digitalen Format leiden könnte. Wer möchte, kann sein Meeting auch aufzeichnen und auf seinem Gerät speichern.

Etwas ärgerlich ist jedoch, dass sich Zoom-Meetings mit mehr als drei (und bis zu 100) Personen in der kostenlosen Version nur für 40 Minuten abhalten lassen. Außerdem ist es notwendig, den Zoom-Client auf dem eigenen Gerät vor dem ersten Meeting zu installieren, wodurch Gäste gezwungen werden, diese Software ebenfalls herunterzladen aneinem Meeting teilnehmen zu können. Das macht diese Software-Lösung durchaus unpraktischer und potentiell nicht alltagstauglich. Zoom steht außerdem nach wie vor im Bezug auf Datenschutz in der Kritik, es wird aber rege an Sicherheitslücken gearbeitet. Dennoch – als US-Unternehmen steht es den deutschen Datenschutzrichtlinien im Schutzumfang nach. Wirklich kompetenter Datenschutz ist nur in der kostenpflichtigen Version gewährt.

Kurzvergleich:

     

  • Plattform:  PC & Mobil
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  • Anwendung:  Browser & App
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  • Privatsphäre:  Kennwort & Warteraum
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  • Registrierung:  für Veranstalter notwendig
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  • Meetingdauer:  max. 40 Minuten (3+ Personen); unbegrenzt bei 2 Personen
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  • Teilnehmerzahl:  bis zu 100
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Skype

Skype ist ein Klassiker unter den digitalen Kommunikationswegen. Da viele Nutzer bereits ein Microsoft-Konto besitzen, zum Beispiel da sie Windows 10 nutzen, muss kein weiteres Konto angelegt werden. Wer kein Konto einrichten möchte, kann mittlerweile Skype auch ohne Registrierung und über Browser nutzen – aktuell leider nur mit Microsoft Edge oder Google Chrome. Auf der Webseite ist es möglich, einen Gesprächsraum zu öffnen und den dazugehörigen Link, der unbefristet abrufbar ist, an die gewünschten Teilnehmer*innen zu verschicken.

Nutzer können in Skype chatten, ihre Bildschirme teilen, und Dateiübertragungen starten. Skype wirbt mit Live-Untertiteln und der Möglichkeit, das Meeting aufzuzeichnen. Ebenfalls findet sich die beliebte Funktion wieder, den Hintergrund des eigenen Videos zu ändern. Skype bietet außerdem den Vorteil, dass es sich als Microsoft-Produkt in Outlook ebenfalls einbinden lässt.

Dass die Aufzeichnungen von Skype bis zu 30 Tage aufbewahrt werden, kann zwar auch positiv gesehen werden, wirft aber durchaus Bedenken bezüglich des Datenschutzes auf. Wie die meisten kostenlosen Plattformen auch bietet Skype keine Kollaborationstools wie Whiteboards, Notizen oder Präsentationsmöglichkeiten. Generell wird bei dieser Software die Kontoverwaltung bemängelt, die sich eher wenig intuitiv gestaltet.

Kurzvergleich:

     

  • Plattform:  PC & Mobil
  •  

  • Anwendung:  Browser & App
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  • Privatsphäre:  Dezidierter Link
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  • Registrierung:  nicht notwendig
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  • Meetingdauer:  24 Stunden
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  • Teilnehmerzahl:  bis zu 100
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Jitsi Meet

Eine bekannte Alternative zum Durchstarter Zoom ist die Plattform Jitsi Meet, meistens reduziert auf Jitsi. Die Funktionsweise ähnelt ihrem Konkurrenten Zoom und bietet ebenfalls Platz für bis zu 100 Teilnehmer*innen, kann aber im Gegensatz zu Zoom auch ohne Registrierung genutzt werden. Es lässt sich ebenfalls der eigene Bildschirm teilen und chatten. Nachdem das Meeting gestartet wurde, können ein Kennwort eingerichtet und die Warteraum-Funktion aktiviert werden.

Jitsi überzeugt durch einfache Bedienung und Einrichtung – auf der Webseite https://meet.jit.si/ einen Meetingnamen eingeben und mit einem Klick die Konferenz starten. Danach einfach den Link verteilen und es kann losgehen. Ein großer Vorteil von Jitsi ist, dass es sich auf dem eigenen Unternehmensserver hosten lässt, da es ein Open Source-Projekt ist. Dadurch lassen sich Qualität und Datenschutz selbst gewährleisten. Auch das schnelle Einbinden von YouTube-Videos ist eine beliebte Funktion.

Kann oder will man Jitsi Meet nicht selbst hosten, kann es leider zu Einbußen sowohl in der Ton- und Bildqualität als auch beim Umfang des Meetings kommen, da man sich nämlich auf andere Hosting-Anbieter verlassen muss. Man sollte also durchaus darauf achten, wo und wie man Jitsi nutzt. Ein weiterer Kritikpunkt an Jitsi ist, dass es in Browsern, die nicht Chrome sind, zu einigen Problemen kommen kann. Zwar legen die Entwickler verhältnismäßig viel Wert auf Datenschutz, da sie aber keine konsequente Ende-zu-Ende-Verschlüsselung anbietet und Chrome zu Google gehört, ist auch hier wieder eine fragwürdige Datenschutzsituation.

Kurzvergleich:

     

  • Plattform:  PC & Mobil
  •  

  • Anwendung:  Browser & App
  •  

  • Privatsphäre:  Kennwort & Warteraum
  •  

  • Registrierung:  nicht notwendig
  •  

  • Meetingdauer:  unbegrenzt
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  • Teilnehmerzahl:  bis zu 100
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IONOS Video Chat

Obwohl er bis Ende März 2021 immer noch in der Beta-Phase ist, ist der IONOS Video Chat unser Geheimtipp für kleinere Meetings, sollten die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sein.

Die frühe Entwicklungsphase bedeutet, dass der Umfang noch eingeschränkt ist. Der Video Chat ist aktuell auf Browsernutzung via Chrome und Edge beschränkt. Es ist zwar möglich, sich auch per Mobilgerät einzuloggen, aber auch hier ist man auf die Nutzung eines Browsers, in der Regel Chrome, angewiesen. Außerdem ist die Technik bei mobiler Nutzung noch nicht gänzlich ausgereift. Im Hinblick auf Funktionen bietet IONOS die üblichen Funktionen: Chat, Bildschirm teilen, und Moderatorenrechte verteilen.

Benötigen Sie nur einen kleineren Meetingraum, ist IONOS definitiv einen Test wert. Audio- und Bildqualität sind gut und lassen einwandfreie Kommunikation zu. Entwickelt vom deutschen Internetdienstanbieter 1&1, bietet diese Software den größten Datenschutz, denn da die Lösung aus Deutschland stammt und hier gehostet wird, werden Ihre Daten mit großer Sorgfalt behandelt. Ihre Gespräche sind während der gesamten Dauer TLS-verschlüsselt und lassen sich auch per Passwort gegen ungewünschte Besucher absichern.

Kurzvergleich:

     

  • Plattform:  PC
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  • Anwendung:  nur Browser
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  • Privatsphäre:  Kennwort
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  • Registrierung:  nicht notwendig
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  • Meetingdauer:  keine Angabe
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  • Teilnehmerzahl:  bis zu 24
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Microsoft Teams

Im Rahmen der Corona-Pandemie hat Microsoft sein Angebot für Microsoft Teams ausgebaut. Nach kostenloser Registrierung ist es aktuell bis zum 30. Juni 2021 möglich, Onlinebesprechungen mit bis zu 300 Teilnehmenden bis zu 60 Minuten lang zu führen. Sobald ein*e Veranstalter*in die Software eingerichtet hat, können auch unregistrierte Gäste eingeladen werden.

In den Besprechungen bietet Teams die Möglichkeit der Bildschirmfreigabe, Auswahl individueller Hintergründe, Chats, und Dateiübertragung. Außerdem wird mit der Live-Nutzung der Office-Apps Word, Excel, und PowerPoint geworben. Die Möglichkeit der kostenlosen Nutzung dieser Produktivitätstools ist ein Alleinstellungsmerkmal dieser Online-Konferenzlösung, wenngleich es nur die Webversionen der Office-Apps sind.

Leider ist Microsoft Teams bekannt für Komplexität in Aufbau und Nutzung. Die Einrichtung gestaltet sich recht aufwändig und die Notwendigkeit eines Kontos ist ebenfalls ein Gegenargument, falls keine Software mit Produktivitätstools unbedingt notwendig ist. Außerdem wird der Leistungsumfang vermutlich wieder eingeschränkt, sobald die Pandemie am Abklingen ist, was zu Problemen bei der entwickelten digitalen Infrastruktur Ihres Unternehmens zu diesem Zeitpunkt führen könnte. Als „Schnuppersoftware“ für digitale Konferenzlösungen mit Produktivitätstools kann sich Teams aber dennoch durchaus eignen.

Kurzvergleich:

     

  • Plattform:  PC & Mobil
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  • Anwendung:  primär über  App (über Browser auch eingeschränkt möglich)
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  • Privatsphäre:  Warteraum
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  • Registrierung:  für Veranstalter notwendig
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  • Meetingdauer:  max. 60 Min
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  • Teilnehmerzahl:  bis zu 300
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