20 Jahre plan IT: Wir haben unsere Mitarbeiter gefragt...

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20 Jahre plan IT heißt auch 20 Jahre Internet. Wir haben unserer Mitarbeiter gefragt, was ihre ersten Schritte im Internet waren, welche "digitale Erinnerung" sie an das Gründungsjahr 2001 haben (falls sie damals schon alt genug waren) und wie sie sich die digitale Welt in 20 Jahren vorstellen.

Was war Eure erste Begegnung mit dem Internet?

Kai (Redaktion)

Ich erinnere mich nicht mehr genau an den Moment, an dem meine Eltern es angeschafft haben, aber ich war auf jeden Fall noch echt klein. Irgendwann saßen wir dann regelmäßig vor dem Windows 2000-Rechner und haben uns mit den unvergesslichen Einwählgeräuschen des Modems ins Internet begeben. Mein Vater hatte uns dann auch allen E-Mail-Adressen angelegt, obwohl wir noch gar nicht wussten, wofür wir diese wirklich bräuchten. Das Warten darauf, dass die Bilder oder Webseiten sich endlich nach gefühlten Minuten vollständig aufgebaut hatten, vermisse ich nicht.

David (Projektleitung):

Das ist wirklich lange her und hat mit dem, was das Internet heute ist, kaum noch was gemeinsam. Unvergesslich sind natürlich die skurrilen Geräusche beim Einwählen, die sich Zeile für Zeile aufbauenden Bilder und die Entscheidung, ob Internet oder Telefon, wenn man kein ISDN hatte.

Johannes (Grafik)

Meine erste Begegnung mit dem Internet wird vermutlich um 1998 gewesen sein. Damals waren Suchmaschinen noch in den Kinderschuhen und dadurch das Internet unerforschtes Gewässer. Jeder Besuch war ein Abenteuer. Internetadressen bekam man aus Magazinen oder durch Rumprobieren, also eintippen von Adressen auf Verdacht. Internetseiten und vor allem Bilder bauten sich unheimlich langsam auf – vergleichbar mit einem Vorhang auf einer Bühne, der sich sehr langsam lüftet und dem gespannten Publikum nach und nach enthüllte, was sich hinter ihm verbirgt.

Kerstin (Redaktion)

Im Wesentlichen beschränkte sich das Internet vor dem Jahr 2000 auf eine eigene E-Mail-Adresse, auf die man ungewollt Kettenbriefe zugesandt bekam. Durch ISDN und Flatrates wurde es allmählich interessanter. Moorhuhn wurde runtergeladen, man tauschte sich in den ersten Foren & Chats über Film & Musik aus und hatte Angst vor dem „I Love You“-Virus.

Stephan (CRM):

Ich erinnere mich, dass ich damals einen Artikel für die Schülerzeitung geschrieben habe, weil die Schule und die Schülerzeitung Zugang zum Internet und Webseiten bekommen haben. In dem Artikel stand, dass einem inzwischen überall diese www-Adressen begegnen und was man im Internet alles tolles machen und finden kann. Das war 1996. Und wenn man ins Internet wollte, hat man auf die Uhr geschaut und überlegt, wie lange man drin sein wird. Denn abgerechnet wurde nach Minuten und es gab Anbieter mit Einwahlgebühr aber geringem Minutenpreis und welche ohne Einwahlgebühr aber höheren Gebühren und Tarife je nach Tageszeit.

Larissa (Vertrieb):

Puh…das ist eine wirklich gute Frage. Und wenn ich ganz ehrlich sein soll, weiß ich es nicht ganz genau. Woran ich mich allerdings noch sehr gut erinnern kann und vermutlich auch das Internet das erste Mal so richtig eigenständig genutzt habe, waren die alten bekannten „ I C Q -Zeiten“. Ich sag nur „Oh Oh Oh Oh" (ich denke jeder hat dieses Geräusch nun im Kopf. Ihr könnt mir gerne alle später danken).

Welche "digitale Erinnerung" habt ihr aus dem Gründungsjahr 2001?

Kai:

Da war ich noch zu klein, um alleine am Computer, geschweige denn im Internet zu sein. Ich bin mir nicht mal sicher, ob wir da schon Internet hatten. Dinge für die Schule wie Präsentationen habe ich erst Jahre später versucht, mit Zunahme von Internet zu erledigen.

David:

Da hat sich eine neue Welt geöffnet. Mit Wikipedia und Google stand plötzlich der Zugriff auf so viele Informationen bereit. Gleichzeitig wurde ein Thema groß, dass besonders in den letzten Jahren nicht an Relevanz verloren hat. Wie vertrauensvoll sind die Informationen, die im Netz stehen?

Johannes:

2001 war ich 12 Jahre alt. Ich meine, ich hatte zu der Zeit meinen eigenen kleinen Laptop mit Mikrofon und habe durch Kombination von Audiorecorder, Paint und Powerpoint versucht, Animationen und kleine Geschichten zu erstellen.

Kerstin:

Klar, wurde das Internet genutzt, um Referate vorzubereiten. Immer unter den mahnenden Worten des Lehrers, dies doch auf keinen Fall zu tun und Wikipedia sei keine seriöse Quelle.

Die ersten an unserer Schule bastelten an eigenen Webseiten, eine hieß irgendwas Gerüchte-Küche. Die Inhalte einer solchen Seite hatten dann auch recht schnell einen Schulverweis für einige Autoren zur Folge. Traurigerweise gab es Cybermobbing auch schon vor 20 Jahren.
Da ich ungefähr zu diesem Zeitpunkt mein erstes Handy besaß, erinner ich mich noch gut daran, dass wenn man aus Versehen auf das Symbol kam, gleich die Prepaid-Karte leer war.

Stephan:

2001 habe ich meine Ausbildung als Mediengestalter begonnen. Webseiten wurden in Microsoft Frontpage gemacht, möglichst mit Frames, damit nur ein Teil beim Seitenwechsel neu geladen wurde und Datenmenge gespart wurde. Animierte und blinkende GIFs lockerten die Seiten auf, das rotierende @-Zeichen für den Mailkontakt war schon fast obligatorisch. Schicke Flashanimationen waren das Nonplusultra. Ins Internet ging ich immer noch mit Modem, aber ich meine, kurz danach sei der erste DSL Anschluss gekommen.

Larissa:

Da war ich doch noch sehr klein. Meine Oma hat mich damals sehr oft mit in ihr Büro genommen, wenn Sie beispielsweise Zimmerbuchungen überprüft und den Gästen Bestätigungen versendet hat. Ich saß dann immer ganz lieb auf ihrem Schoß und war sehr fasziniert von dem, was sie gerade tut.

Wenn man überlegt, dass man jetzt selber den ganzen Tag am Computer arbeitet und das Blatt sich gewendet hat und meine Oma mir jetzt eher zusieht. Schon verrückt, was in den letzten 20 Jahren digital alles passiert ist.

Wie sieht die digitale Welt in 20 Jahren aus?

Kai:

Ich denke, Virtual Reality und Augmented Reality wird weit verbreitet oder sogar der Standard sein. Smart-Technologie wird in den meisten Haushalten der OECD-Staaten eingebaut worden sein. Abgesehen von den üblichen Fragen, was die zukünftige Digitalisierung angeht, bin ich vor allem gespannt darauf, wie weit die Schere zwischen den Ländern der Welt sein wird - ob (noch) mehr Länder abgehängt werden, oder ob viele Länder sich näher beieinander befinden, was Leistung und Beitrag angeht. Ab einem gewissen Punkt wird es bestimmt weltweit kaum eingeschränkten mobilen Internetempfang geben.

David:

Da kann ich mir viele Szenarien vorstellen. Aber eine Prognose der nächsten 20 Jahre ist echt schwer. Da ist quasi alles offen. Ich würde vor allem nicht von "der digitalen Welt" sprechen und damit eine klare Trennung zwischen on- und offline Welt aufrecht halten. Vielmehr, denke ich, wird es eine nahezu nahtlose Integration geben.

Johannes:

Um eine Tendenz für die nächsten 20 Jahre vorherzusagen, ist es vielleicht nicht schlecht zu schauen, was sich denn in den letzten 20 Jahren getan hat. Anfang der Zweitausender wurden Handys langsam Massenprodukte. Die meisten Menschen waren nun jederzeit erreichbar. Eine Standard-Internetleitung ist in den letzten 20 ca. 360-mal so schnell geworden, unser Heimkino ist nun viermal so scharf. Es gibt kein wirkliches Programm für die Massen mehr. Algorithmen zeigen uns, was uns interessiert oder zumindest ihrer Meinung nach interessieren sollte.

Ich denke, der Trend "immer schneller, immer leistungsfähiger, immer detailreicher" wird so weitergehen, aber die Sprünge werden deutlich kleiner. Erkenne ich auf Anhieb noch, ob das ein Fernseher mit 4k-Auflösung oder 8k-Auflösung ist? Erkenne ich auf Anhieb noch, ob das Videospielgrafik von der aktuellen Konsolengeneration oder dem Vorgängermodell ist? Die Unterschiede sind auf dem Papier klar zu erkennen, aber mit der menschlichen Wahrnehmung immer weniger zu unterscheiden. Dies kann nicht ewig so weitergehen, sondern braucht irgendwann eine radikale Innovation.
Innovationsversuche wie stereoskopische Filme oder virtuelle Realität wurden erstmals erschwinglich für das eigene Zuhause, stellten sich aber bisher eher als lustiges Nischenprodukt als ernst zu nehmende Neuerung heraus.
Meine Antwort ist: Die digtale Welt in 20 Jahre erwartet uns mit einer radikalen Innovation, die unseren gewohnten Alltag komplett umkrempelt – lasst euch überraschen!

Kerstin:

Puh, 20 Jahre ist schwer vorauszusagen. In den nächsten Jahren wird vielleicht Virtual Reality leichter zugänglich. Schon heute kann man ja mit Freunden, die komplett woanders wohnen, gemeinsam ein virtuelles Konzert am anderen Ende der Welt besuchen. Das Zubehör hierzu ist allerdings noch recht teuer und unhandlich.
Ansonsten ist vermutlich von der Realitätwerdung der dystopischen Novelle - zumindest in Teilen der Erde – bis hin zu weiteren praktischen Lösungen für den Alltag alles denkbar.

Stephan:

Bei der schnellen Entwicklung in dem Bereich muss man schon Hellseher sein. Vielleicht haben wir dann schon überall in Deutschland schnelles Internet zu vernünftigen Preisen zur Verfügung? Vielleicht sogar flächendeckende Mobilfunkabdeckung? Aber das ist wohl zu visionär gedacht

Larissa:

Die Vermischung aus online und offline wird immer größer werden…vielleicht auch komplett verschwinden. Ansonsten denke ich, stehen alle Türen offen und wir können alle gespannt sein, was noch so kommen wird.

 

Wie stellen Sie sich das Internet in 20 Jahren vor? Schreiben Sie uns
 

Kerstin Lammer
Redaktion
lammer@planit-online.de

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